Abstillen: So entwöhnen Sie Ihr Baby von der Brust
Sobald das Baby einmal alle nötigen Nährstoffe von anderen Nahrungsquellen und nicht nur von der mütterlichen Brust beziehen kann, ist es an der Zeit es von der Brust zu entwöhnen. Während manche Mütter einfach einen festen Zeitpunkt auswählen, zu dem sie ihr Baby abstillen möchten, überlassen die anderen diese Entscheidung dem Baby.
Doch bei der Entwöhnung auf Eigeninitiative ist viel Geduld gefragt, denn schließlich hängt alles davon ab, wie schnell sich das Baby an die neue Situation gewöhnen möchte. Dementsprechend können auch die Erfahrungen unterschiedlich ausfallen.
Das Abstillen nimmt im Idealfall nur einige Wochen in Anspruch, doch es kann unter Umständen auch über mehrere Monate verzögert werden.
Die ideale Zeit zum Abstillen
Die Zeit des Abstillens ist voller Gefühle, häufig etwas schmerzhaft für das Kind und die Mutter, aber trotzdem auch befriedigend. Danach kommt eine neue Zeit der liebevollen Fürsorge und es bezeichnet nicht das Ende der vertrauten Zweisamkeit.
Zwar werden durch das Stillen die meisten Babys schnell beruhigt, aber nun müssen Sie dafür einen neuen Weg finden. Die ideale Zeit zum Abstillen können deshalb nur Sie beurteilen und bestimmen und es macht nicht viel Sinn, einfach einen festen Termin zu setzen.
Als Mutter werden Sie es fühlen, dass die richtige Zeit dazu gekommen ist. Der richtige Zeitpunkt ist spätestens dann gekommen, wenn Sie und Ihr Baby gemeinsam das Bedürfnis spüren, die Milchmahlzeit zu reduzieren. Dennoch wird empfohlen, das Baby nach der Geburt für mindestens ein halbes Jahr lang zu stillen.
Die Zeit des Abstillens ist sowohl für das Baby als auch für die Mutter eine große Veränderung, die nicht nur die Nahrungsaufnahme betrifft, sondern vor allem auch die Geborgenheit und Nähe. Deshalb sollte die Entwöhnung von der Brust möglichst angenehm und in Schritten verlaufen und auch Sie sollten sich Zeit für die Umstellung nehmen.
Ob der Wunsch zum Abstillen von Ihnen oder von Ihrem Baby kommt, ist anschließend egal, solange sie behutsam vorgehen. Bedenken Sie dabei, dass sich Ihr Baby über mehrere Monate lang an die warmen Stillmahlzeiten gewöhnt hat und nun keine Brust mehr bekommt.
Das ist eine große Umstellung auch für Ihren Körper, denn wenn die Brust plötzlich nicht mehr entleert wird, könnte der Milchstau zu Brustentzündungen führen. Hierbei hilft es, wenn Sie etwas Milch abpumpen. Von Zeit zu Zeit sollte die Brust dann immer weniger Milch produzieren.
Abstillen in den ersten 6 Monaten
Für das Baby sollte die Muttermilch in den ersten 6 Monaten als die Hauptnahrungsquelle völlig ausreichen. Aus diesem Grund wird empfohlen, zumindest in dieser Zeit das Baby zu stillen. Sollte das aus irgendeinem Grund aber nicht möglich sein, so können die Brustmahlzeiten jeweils durch Flaschenmahlzeiten ersetzt werden.
Auch diese Säuglingsanfangsnahrung ist im Idealfall nach der Muttermilch gerichtet und enthält alle wichtigen Inhaltsstoffe. Dabei sind für die Ernährung des Babys vor allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren (LCP) und die Ballaststoffe wichtig.
Versuchen Sie für den Angang nur eine Stillmahlzeit, am besten die Mittagsmahlzeit, zu ersetzen. Das Baby soll erst langsam an das Füttern mit dem Fläschchen gewöhnt werden. Woche für Woche sollte dann jeweils eine weitere Stillmahlzeit durch Säuglingsanfangsnahrung ersetzt werden. Die Umstellung erfordert auf jeden Fall viel Geduld und kann bei manchen Frauen und Babys langsamer als bei anderen verlaufen.
Abstillen im Beikostalter
Zur ersten Beikost greifen die meisten Mütter zwischen dem fünften und dem siebten Monat. Spätestens zu diesem Zeitpunkt merken Sie, dass die Nährstoffzufuhr durch die Milch alleine nicht mehr ausreicht. Wenn Sie das Baby aber immer noch nicht von der Brust entwöhnen möchten, geben Sie ihm weiterhin die Brust nach der Breimahlzeit.
Versuchen Sie dem Baby immer mehr Brei und immer weniger Milch zu geben, bis eine Stillmahlzeit komplett von der Breimahlzeit ersetzt wird. Geben Sie Ihrem Baby beim Abstillen im Beikostalter genug Zeit und gehen Sie behutsam vor, damit euch beiden der Abschied von der Brust leichter fällt.