Ein Tor zu Fantasie und Sprache – warum Kinderbücher wichtig sind

Ein Tor zu Fantasie und Sprache – warum Kinderbücher wichtig sind

Ein gutes Kinderbuch ist wie ein guter Freund. Es bringt Kinder zum Lachen und regt zum Nachdenken an. Es hilft dabei, sich weiterzuentwickeln und über sich hinaus zu wachsen und man freut sich immer wieder, wenn man sich mit ihm beschäftigt. Ob zum Vorlesen oder um allein in neue Welten einzutauchen – Bücher spielen für die kindliche Entwicklung eine entscheidende Rolle. Dabei geht es um so viel mehr als die gelesenen Worte. Wir erklären im Folgenden, warum Bücher ein so wichtiges Medium für kleine und für große Kinder sind.

„Ich will für einen Kreis schreiben, der Wunder bewirken kann. Nur Kinder können beim Lesen Wunder bewirken.“ Astrid Lindgren

Darum brauchen Kinder Bücher

Dass Lesen für Kinder wichtig ist, um ein grundlegendes Sprachverständnis zu schaffen und den Wortschatz zu erweitern, ist bekannt. Wer viel liest, baut zudem sein Wissen aus und wird es in der Schule leichter haben. Lesen bringt jedoch viele weitere, weniger offensichtliche Vorteile mit sich. Beim Vorlesen und beim selber Lesen geht es um so viel mehr als um Wissen und Worte.

Vorlesen ist Beziehungsarbeit

Das Vorlesen in den ersten Lebensjahren oder das gemeinsame Lesen mit einem älteren Kind kann die Verbindung zwischen Eltern und Kindern stärken. Man erlebt zusammen mit den Figuren in den Geschichten die schönsten Abenteuer, man spricht über das Gelesene, erweitert gemeinschaftlich sein Wissen und seine Sicht auf die Welt. Das ist eine wunderschöne und wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten. Zudem erfährt das Kind durch die gemeinsame Beschäftigung Aufmerksamkeit, Liebe und Bestätigung, was sein Wohlbefinden positiv beeinflusst.

Meinungen, Werte und Empathie entwickeln

Darüber hinaus entwickeln Kinder anhand der gelesenen Geschichten Meinungen, Werte und Einfühlungsvermögen. Dies ist auch ein guter Grund, warum Kinder die Welt der Bücher zunächst zusammen mit den Erwachsenen erforschen und mit dem Gelesenen nicht allein gelassen werden sollten. Beim Lesen erfährt man nicht unbedingt jedes Detail einer Situation und man ist nicht unbedingt auf eine einzige Perspektive beschränkt. Bereits Kinder lesen zwischen den Zeilen und machen sich ihre Gedanken über das, was im Buch passiert, übertragen es auf ihr eigenes Leben, bringen es in Verbindung mit ihrer Umgebung und Geschehnissen aus der realen Welt. Sie versetzen sich in die Geschichte hinein und entwickeln Empathie, indem sie mit den Figuren in den Geschichten mitfühlen. Ein Buch kann uns überall hin entführen: in große Städte und kleine Dörfer, in andere Länder und andere Welten. Das Kind erfährt Dinge über Menschen, Orte und Ereignisse, die es ohne zu lesen vielleicht niemals kennenlernen würde. Das ist eine großartige Chance, die Welt und verschiedene Kulturen und Ansichten besser kennenzulernen und ein tiefes Verständnis für die Schönheit der Vielfalt auszubilden. Zudem gewinnen Kinder beim Lesen ein besseres Verständnis für ihre eigenen Emotionen, wenn sie erfahren, wie die Charaktere in den Büchern mit bestimmten Situationen umgehen.

Verbesserte Konzentration, mehr Kreativität

Regelmäßiges Lesen trägt dazu bei, dass sich die Konzentrationsfähigkeit des Kindes verbessert, denn es lernt das aktive Zuhören und wie viel Spaß es machen kann, länger bei einer Sache zu bleiben. Beim Lesen setzt das Kind seine geballte Vorstellungskraft ein, um Figuren und Umgebungen vor dem inneren Auge zu sehen oder die unbewegten Zeichnungen in Bilderbüchern lebendig werden zu lassen und mit den Worten in Verbindung zu setzen. Die Anregung der Vorstellungskraft führt nicht zuletzt zu größerer Kreativität, denn die Kinder werden die Bilder aus den Büchern nutzen, um ihre eigene Welt, ihre eigenen Spiele und Ideen zu entwickeln.

Die Magie der Bilder

Eine besondere Rolle unter den Kinderbüchern haben die Bilderbücher. Mit Hilfe von Bilderbüchern, erfahren Kinder eine Geschichte nicht nur durch Worte, sondern durch visuelle Eindrücke. Die Vielfalt der Illustrationen von realistischen Zeichnungen bis hin zu fantastischen Bildern zeigen, dass es viele unterschiedliche Arten gibt, die Welt zu sehen und Dinge darzustellen. Mimik und Körperhaltungen der Figuren lassen für Kinder abstrakte emotionale Beschreibungen sichtbar werden und machen auf diese Weise vieles vom (Vor-)Gelesenen leichter zugänglich. Detailreiche Bilderbücher erleichtern nicht nur das Leseverständnis. Sie gehen über den Text hinaus und liefern zusätzliche Informationen zur Geschichte, erfordern Aufmerksamkeit und Konzentration, um visuelle Hinweise nicht zu übersehen. Darüber hinaus regen Bilderbücher zu Gesprächen über das Dargestellte an und jüngere Kinder profitieren beim Spracherwerb davon, wenn sie von den Eltern aufgefordert werden, Gesehenes zu benennen oder Benanntes zu zeigen.

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