So gelingt Eltern ein stabiles Liebesleben

So gelingt Eltern ein stabiles Liebesleben

Manchmal funktioniert es eben einfach nur über den Humor, wie eine bekannte The not Australierin beweist. In ihrem Blog „The not so secret life of us“ beschreibt sie mit einem bitterbösen Augenzwinkern, wie ein schneller Eltern-Quickie regelrecht zwischen Tür und Angel stattfinden kann, während die Kids sich mit dem Schauen einer Serie die Zeit vertreiben. Und Constance trifft damit den Nerv zahlreicher Eltern auf der ganzen Welt. Denn den meisten ist die Frage ein wichtiges Anliegen: Wie können wir gleichzeitig gute Eltern sein und ein Liebespaar mit erfülltem Sexleben bleiben?

Wenn junge Eltern keinen Sex mehr haben, …

… mag das für beide in den ersten Wochen vollkommen okay sein. Jetzt hat man immerhin eine neue Aufgabe bekommen, die einen voll und ganz erfüllt, selbstverständlich auch emotional. Doch irgendwann meldet sich das natürliche Bedürfnis nach Erotik und Leidenschaft wieder zurück. Sexualberater wie der Berliner Mathias Miklaw können zahlreiche Beispiele von Paaren nennen, deren Sexualleben nach der Geburt der Kinder nicht mehr so funktioniert wie vorher. Wo früher Zeit für Tantra Sex blieb, müssen plötzlich Windeln gewechselt werden. Der Rat des Profis an alle Paare, bei denen es sexuell nicht mehr wie früher läuft, lautet: Bringt die wesentlichen Fragen auf den Tisch. Wie war die Erotik früher? Woran fehlt es jetzt, was ist der Grund für die Veränderung und was genau wünschen wir uns eigentlich?

Fachleute raten auch dazu, sich Freiräume als Liebespaar zu schaffen. Wenn sich die Oma oder ein Babysitter um die Kleinen kümmert, kann man sich als Liebespaar verabreden, etwa für ein elegantes Candlelight-Dinner, eine rauschende Party oder eine heiße Liebesnacht. Vielleicht mag es anfangs etwas merkwürdig erscheinen, sich zum Sex zu verabreden. Genau auf diese Weise kann man der Erotik aber ihren festen Platz zurückgeben. Übrigens gibt es sogar Appartements und Hotels, die sich ganz auf die Erotik spezialisiert haben. Hier gibt es die Möglichkeit, komplett abzuschalten und für einige Stunden oder Tage in eine Welt der Lust zu entfliehen.

Auch Birgit Querengässer, Autorin des Buches „Die feine Art des Vögelns – Ein Handbuch für den modernen Beischlaf“, hält das Sex-Date des Elternpaares für eine gute Idee: „Die Umstände ändern sich nun mal im Laufe einer Beziehung, man fällt jetzt eben nicht mehr bei jeder Gelegenheit spontan übereinander her. Dem kann man nachtrauern oder sich an die aktuelle Situation anpassen. Man muss ja nicht zwingend jedes Mal nackig aufeinander liegen. Hauptsache, man nimmt sich erst mal Zeit füreinander.“

Denn tatsächlich fühlen sich viele Elternpaare in ihrer Sexualität eingeschränkt, wenn die Kinder da sind. Wenn das Liebesleben nicht organisiert wird, spielt es irgendwann womöglich keine Rolle mehr. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass viele Paare auch in wirklich freien Momenten nicht abschalten können, wenn die Gedanken bei den Kindern oder im Job sind. Die Fachleute empfehlen, sich in solchen Momenten ganz auf die eigenen Sinne zu konzentrieren. Erotische Momente lassen sich hören, fühlen und riechen und geben dem Augenblick einen ganz besonderen Zauber.

Häufig lässt sich das Problem nicht auf die Kinder allein reduzieren

Auch bei kinderlosen Paaren ist oftmals ein ähnliches Phänomen zu beobachten: Angangs lodert das erotische Feuer noch ganz besonders heiß, doch zunehmend schleicht sich der Alltag in das Liebesleben hinein. Beruflicher Stress, private Sorgen oder auch der TV-Konsum nehmen viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch. Zudem verbraucht man im arbeitsintensiven Alltag oftmals so viel Energie, dass die Batterien für ein erotisches Feuerwerk nicht mehr genügend Power haben. Manchmal reicht es gerade noch zum Ankuscheln und Einschlafen. Ein generelles Problem sehen die Fachleute auch darin nicht: Es gibt glückliche Paare, die keinen Sex haben. Allerdings müssen beide Seiten sich darin vollkommen wiederfinden.

Der Schlüssel heißt Kommunikation

Experte Miklaw bringt es auf den Punkt: „Eine offene, aber respektvolle Paarkommunikation ohne gegenseitige Schuldzuweisungen ist ganz entscheidend“, sagt Miklaw. Hier können auch ganz natürliche Prozesse auf das Tableau kommen. Beispielsweise verändert sich der weibliche Körper nach der Schwangerschaft, sodass viele Frauen Berührungen anders wahrnehmen als vorher. Ein offenes Gespräch darüber verhindert Missverständnisse und gibt auch dem Partner ein beruhigendes Gefühl. Dies kann auch ein guter Anlass sein, sich künftig intensiver über sexuelle Bedürfnisse und Neigungen auszutauschen. Denn nun kann die Erotik auch aus organisatorischen Gründen nicht mehr so nebenher stattfinden, wie es vorher der Fall war. Es gibt also eine realistische Chance, nach der Flaute wieder zu einer stürmischen Leidenschaft zurückzufinden – die womöglich ein anderes Gesicht hat als vor der Geburt des Kindes. Vielleicht ist sie sogar besser und sinnlicher als zuvor.

Erotik ist immer eine Paarentscheidung

Auch wenn man sich als Paar dafür entscheidet, vorübergehend keinen Sex zu haben, ist das nach Absprache vollkommen okay. Dass es in vielen Fällen nicht bei der Dauerflaute bleibt, zeigt sich auch daran, dass das erstgeborene Kind sich schon bald über jüngere Geschwister freuen kann.

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