Kuscheln fördert – Stofftiere für die kindliche Entwicklung

Kuscheln fördert – Stofftiere für die kindliche Entwicklung

Viele Eltern werden sich noch an ihr eigenes erstes Kuscheltier erinnern. Nicht selten wird der Lieblingsteddy noch bis ins hohe Alter aufbewahrt und vielleicht irgendwann einmal für die Enkel hervorgeholt. Das erste Kuscheltier kann gleichzeitig zu einem der ersten Freunde für ein Kind werden. Die Bindung, die Kinder zu ihren flauschigen Begleitern entwickeln, kann ihnen dabei helfen, wichtige soziale Fähigkeiten aufzubauen und zu erlernen – und das ganz spielerisch. Wer unsere Fakten und Tipps rund um das Thema Kuscheltiere liest, wird diese als Begleiter seines Kindes ebenfalls wertschätzen und lieben lernen.

Viel mehr als ein Spielzeug

Kaum ein Kind besitzt es nicht – dieses eine besondere Plüschtier, das es liebgewonnen hat und durch das ein Drama ausbrechen kann, wenn es einmal in die Waschmaschine wandern muss oder wenn es auf Reisen vergessen wurde. Einschlafen ohne Bello oder Brummie? Ein Ding der Unmöglichkeit. Kein Wunder, erfüllen Kuscheltiere doch wichtige Bedürfnisse, wenn die Bezugsperson einmal nicht greifbar ist. Wird ein Kind von starken Gefühlen überwältigt, kann es das Lieblingskuscheltier sein, das es – fest in den Arm gedrückt – wieder zur Ruhe kommen lässt.

Stress und Ängste werden abgebaut

Sogar Studien haben sich mit dem Nutzen von Kuscheltieren in bestimmten Situationen beschäftigt. Eine 2011 in der Fachzeitschrift Social Psychological and Personality Science veröffentlichte Untersuchung ergab, dass das Halten eines Teddybären Kindern, die von einem sozialen Umfeld ausgeschlossen worden waren, Trost spenden und ihr Verhalten positiv verändern konnte. Ein Kuscheltier kann ein Übergangsobjekt werden – etwas, das zwischen dem Alleinsein und der Verbindung zu den anderen Menschen steht. Eine weitere Studie kam zu dem Ergebnis, dass das bloße Halten eines Teddybären dazu beitragen kann, die Angstreaktion bei Menschen mit geringem Selbstwertgefühl zu verringern.

Kuscheltiere spenden Trost, Sicherheit und Selbstbewusstsein. Sie helfen Kindern, den emotionalen Übergang von der Abhängigkeit zur Unabhängigkeit zu vollziehen, wobei das Kuscheltier oft eine nicht anwesende Bezugsperson repräsentiert. Aus diesem Grund dürfen Kinder in einigen Kliniken sogar ein Kuscheltier mit in den OP nehmen.

Stofftiere stärken soziale Fähigkeiten

Wer sein Kind dabei beobachtet, wie es mit seinem Kuscheltier spielt, dem wird vielleicht auffallen, dass das Tier wie ein echtes Lebewesen oder ein richtiger Freund behandelt wird. Das Kind spricht mit dem Tier, vertraut sich ihm an und erzählt ihm vielleicht sogar Dinge, die es seinen menschlichen Freunden oder seiner Familie nicht zu sagen wagt. Das Spielen mit Stofftieren stärkt ähnlich wie das Spiel mit Puppen soziale Fähigkeiten. Indem sich das Kind um sein Kuscheltier kümmert, lernt es, auf andere acht zu geben, freundlich und fürsorglich zu sein. Das Kuscheltier kann ein Kind auf den Umgang mit Mitmenschen vorbereiten. Und: Im Unterschied zum Umgang mit Freunden aus Fleisch und Blut kann das Kind auch einmal seinen Ärger an seinem Kuscheltier auslassen.

Ein Kuscheltier kann ein sehr hilfreiches Spielzeug für die soziale Entwicklung, die emotionale Regulierung und den Abbau von Spannungen sein.

Lehrreich für Kinder – und Eltern

Kinder entwickeln durch den Umgang mit Spielzeugen fast wie von selbst wichtige Fähigkeiten. Die Eltern können dies jedoch zusätzlich fördern. So kann ein Erwachsener so tun, als würde das Kuscheltier tatsächlich Emotionen empfinden. Der Lieblingsteddy kann traurig sein, müde oder wütend. Anschließend kann man das Kind fragen, was nun zu tun ist, damit es dem Stofftier besser geht. Die Beziehung des Kindes zu seinem Kuscheltier wird es ihm leichter machen, aus den vorgetäuschten Szenarien zu lernen und Einfühlungsvermögen zu entwickeln. Spannend ist dabei zudem, dass sich die Eltern nicht selten in den Lösungsvorschlägen des Kindes gespiegelt sehen. Auf diese Weise kann man selbst noch etwas lernen, denn es wird deutlich, welche Reaktionen der Erwachsenen auf seine Emotionen das Kind verinnerlicht hat.

Bedachter Umgang mit Kuscheltieren

So süß der Anblick eines Babys, das neben einem riesigen Teddybären schlummert, auch sein mag: Bis zu einem gewissen Alter des Kindes gehören Stofftiere nicht mit ins Bett. Erst, wenn das Kind sich aus eigener Kraft in alle Lagen und Richtungen rollen und den Kopf sicher heben und eigenständig aufrecht sitzen kann, ist der Zeitpunkt gekommen, dass das Plüschtier mit ins Bett darf. Vorher ist dies aus Sicherheitsgründen nicht angebracht. Bei den meisten Kindern ist dieser Zeitpunkt zwischen dem 6. und dem 12. Lebensmonat erreicht.

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