Finanziell abgesichert mit Kind: Das müssen Eltern wissen und beachten

Finanziell abgesichert mit Kind: Das müssen Eltern wissen und beachten

Die finanzielle Absicherung für den Notfall sollte für alle Menschen ein wichtiges Thema sein, rückt aber umso mehr in den Fokus, wenn Kinder mit im Spiel sind. Doch wie sieht eine gute finanzielle Absicherung eigentlich aus, welche Bausteine sind unverzichtbar und was sollten Eltern alles beachten, wenn sie sich und ihr Kind effektiv vor finanziellen Risiken schützen möchten?

Umfassender Versicherungsschutz für Familien: So sieht er aus

Mit dem Familienzuwachs wächst auch die Verantwortung. Eltern sollten sich daher frühzeitig um den Aufbau eines optimalen Sicherheitsnetzes bemühen. Optimal bedeutet dabei: Der Versicherungsschutz ist bestmöglich auf die Familie sowie auf potenzielle Risiken zugeschnitten.

Die Risikolebensversicherung

Der Abschluss einer Risikolebensversicherung ist immer dann empfehlenswert, wenn:

  • Kinder zu versorgen sind
  • es nur ein Erwerbseinkommen gibt
  • Wohneigentum geschaffen wird

Die Versicherung zahlt, wenn der Versicherungsnehmer (also der Hauptverdiener) stirbt. Dabei gilt: Die Versicherungssumme sollte mindestens so hoch sein, dass etwaige Schulden (etwa für den Hauskauf) abgelöst werden können. Zusätzlich sollte der Auszahlungsbetrag die Beerdigungskosten, die Ausbildungskosten der Kinder und für einige Jahre auch die Lebenshaltungskosten abdecken.

In der Regel kann eine Risikolebensversicherung individuell angepasst werden – im Falle einer Kreditabsicherung beispielsweise mit fallender Versicherungssumme, wodurch letztlich auch der Versicherungsbeitrag sinkt. Familien, die in ein Eigenheim finanzieren, sollten zudem bereits bei der Wahl des Kredits auf attraktive Konditionen achten, um die monatliche Belastung so gering wie möglich zu halten. Dabei kann man auch einen Zinsrechner verwenden, um zu wissen, was auf einen drauf zu kommt. So bleibt letztlich auch genug Geld übrig, um die notwendigen Versicherungen abzuschließen.

Tipp: Wer sich für eine Risikolebensversicherung entscheidet, sollte immer auch das Kleingedruckte lesen und sich im Zweifel gut beraten lassen. Gibt es Wartezeiten? Zahlt die Versicherung auch im Falle einer tödlichen Krankheit? Wie ist das Vorgehen bei Selbstmord? Auch wenn solche Fragen unangenehm sind, sollten Eltern nicht davor zurückscheuen, sie zu stellen, um ihre Kinder bestmöglich finanziell abzusichern.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV)

Gibt es in der Familie nur einen Hauptverdiener, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung eine sinnvolle Investition. Wird der Hauptverdiener berufsunfähig, ist das Erwerbseinkommen geschützt und die Familie wird vor einem finanziellen und sozialen Abstieg bewahrt. In Handwerksberufen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung unbedingt empfehlenswert, aber auch Berufstätige in anderen Bereichen treffen mit einer solchen Versicherung meist eine gute Wahl.

Je früher der Eintritt in die Berufsunfähigkeitsversicherung stattfindet, desto besser, denn dann sind normalerweise auch die Beiträge niedriger. Außerdem sollten Versicherungsnehmer darauf achten, dass die Versicherung kein Verweisungsrecht auf andere Berufe hat, denn das könnte im Versicherungsfall schnell zum Problem werden.

Haftpflicht- und Hausratversicherung: Was ist wirklich notwendig?

Eine Haftpflichtversicherung ist immer empfehlenswert – wenn Kinder da sind, umso mehr. In der Regel sind die Sprösslinge über den Versicherungsnehmer mitversichert, sofern der Versicherer über die Kinder informiert ist. Gegebenenfalls wird der Versicherungsschutz angepasst, wenn weiterer Nachwuchs hinzukommt.

Eine Hausratversicherung ist zwar nicht verpflichtend, macht sich aber in vielen Situationen bezahlt – beispielsweise bei einem Brand, bei Einbruchdiebstahl oder bei einem Wasserschaden. In diesen Fällen wird der Hausrat ersetzt und somit ein Neustart erleichtert. Wichtig ist jedoch, eine Unterversicherung zu vermeiden, ansonsten übernimmt die Versicherung nur einen Teil der Kosten.

Krankenversicherung

Eine Krankenversicherung ist für die gesamte Familie essenziell. Grundsätzlich sind Kinder bei der gesetzlichen Krankenversicherung über die Eltern mit abgesichert. Privat versicherte Eltern können das Kind über den eigenen Vertrag ebenfalls mitversichern. In der Regel ist dann ein zusätzlicher Beitrag zu zahlen, der sich am Umfang des gewünschten Krankenschutzes bemisst.

Empfehlenswert: die Kinder-Invaliditätsversicherung

Die gesetzliche Unfallversicherung greift bei Kindern nur in ganz bestimmten Fällen – nämlich dann, wenn sie auf dem Weg in den Kindergarten oder zur Schule einen Unfall erleiden. Geschieht ihnen zu Hause etwas oder kommt es auf dem Spielplatz zu einem Unglück, bietet die gesetzliche Unfallversicherung hingegen keinen Schutz. Eine Kinder-Invaliditätsversicherung ist daher empfehlenswert. Diese zahlt, wenn das Kind durch einen Unfall oder auch durch eine schwerwiegende Erkrankung bleibende Schäden davonträgt. Die Kosten für den Lebensunterhalt und notwendige Behandlungskosten, aber auch eine behindertengerechte Ausstattung der Wohnung können Eltern dann schnell an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten bringen. Gut, wenn dann eine Kinder-Invaliditätsversicherung vorhanden ist, die die Familie absichert und vor dem Ruin bewahrt.

Geld anlegen

Ein guter Versicherungsschutz ist nur ein Baustein bei der finanziellen Absicherung der Familie. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, Geld anzusparen – sei es, um auf finanzielle Notlagen besser vorbereitet zu sein oder um Kindern größere Wünsche zu erfüllen. Auch die Kosten für die Ausbildung oder den Führerschein können bereits angespart werden, bevor das Kind die Schule verlässt. Wer sich für diesen Weg entscheidet, sollte unbedingt klären, wer alles Zugriff auf das Konto hat. Dies könnte auch im Falle einer Scheidung relevant werden und mitunter zu Konflikten führen. Wer vorsorgt, ist also auch hier klar im Vorteil.

Sparkonto

Der einfachste Weg für die Schaffung eines finanziellen Polsters ist das Sparkonto. Wer über 20 Jahre hinweg jeden Monat 50 Euro einzahlt, spart bei einem Zinssatz von 2 Prozent fast 15.000 Euro an, bei einem Zinssatz von 5 Prozent sogar über 20.000 Euro. Dieses Geld kann genutzt werden, um die Kosten für eine Hochschulausbildung oder für die erste Wohnungsausstattung abzudecken.

Tipp: Einige Banken und Sparkassen bieten spezielle Kinder- oder Jugendkonten an, für die keine Kontoführungsgebühren anfallen – häufig sogar mit Startguthaben.

Welche Alternativen zum Sparkonto gibt es?

Mögliche Alternativen zum klassischen Sparkonto sind Aktien und Fonds. Insbesondere Aktien sind jedoch mit einem gewissen Risiko verbunden und daher als finanzielle Absicherung für die Kinder nur bedingt geeignet. Bei Investmentfonds ist das Risiko für finanzielle Verluste deutlich geringer, weil die Investitionen breiter gestreut sind. Grundsätzlich sollten Anleger sich jedoch gut mit der Materie beschäftigen und sich umfassend beraten lassen, wenn sie ihr Geld in Aktien oder Fonds anlegen möchten. Wer auf Nummer sicher gehen und keinesfalls Geld verlieren möchte, fährt mit einem Sparkonto in der Regel besser, sofern kontinuierlich etwas eingezahlt wird.

Fazit: Finanzielle Absicherung der Familie nicht auf die leichte Schulter nehmen!

Niemand beschäftigt sich gerne mit den Themen Krankheit, Berufsunfähigkeit oder Tod. Eltern sollten sich diesen unangenehmen Themen jedoch frühzeitig stellen, damit ihre Kinder im Notfall finanziell abgesichert sind. Ein umfassender und maßgeschneiderter Versicherungsschutz bietet für diese Absicherung eine gute Grundlage. Zusätzlich kann es angeraten sein, Geld für die Kinder auf einem Sparkonto zur Seite zu legen oder in Aktien und Fonds zu investieren. Letztlich ist es die gut durchdachte Kombination aus verschiedenen Bausteinen, die einen optimalen Schutz für die finanzielle Zukunft der Kinder sowie der gesamten Familie gewährleistet.

Eltern-Box - dein Online Markt für Baby & Kinderartikel
Logo