Garten für Kinder anlegen – Wichtige Tipps & Ideen
Voller Tatendrang und Neugierde entdecken Kinder eine ihnen noch unbekannte Welt. Und welcher Ort eignet sich besser für erste kleine Abenteuer als der eigene Garten.
Ein gepflegter Rasen und akribisch angeordnete Blumenbeete bieten Kindern keinen Anreiz, stattdessen lassen Sandkästen, Hecken oder Bäume zum Klettern und Herumtollen Kinderherzen höher schlagen.
Grundlagen eines Gartens für Kinder
Damit sich Kinder im eigenen Garten wohl fühlen, ist bei der Gestaltung schon im Vorfeld auf das Alter sowie die Interessen der Kinder zu achten. Im besten Fall können Kinder selbst mitwirken und Anregungen sowie Wünsche in die Gartengestaltung einfließen lassen. Sowohl bei Jungs als auch bei Mädchen üben Tiere im Garten eine besondere Faszination aus. Wenn Haustiere unerwünscht sind, kann der Garten dennoch tierfreundlich gestaltet werden, sodass heimische Tiere wie Igel oder Eichhörnchen vorbeischauen.
Natürlich sind nicht sämtliche Ideen realisierbar, doch lassen sich sicherlich einige Punkte umsetzen. Ob Vorschläge umsetzbar sind, hängt von einigen Faktoren ab:
- Wie viele Quadratmeter stehen zur Verfügung?
- Welches Budget ist eingeplant?
- Welche Spielgeräte sollen in den Garten?
Gefahren im Garten beseitigen
Kinder sind von Natur aus wissbegierig und stürzen sich voller Übermut in gefährliche Situationen. Das Unfallrisiko im Kleinkindalter ist hoch, da die Fähigkeit zur Gefahreneinschätzung nicht vollständig entwickelt ist.
Bei der Gestaltung eines Gartens für Kinder gilt es demnach, allgemeine Gefahrenquellen für ein minimales Unfallrisiko zu beseitigen. Tollen Kleinkinder durch den eigenen Garten, sind folgende Grundsätze zu beachten:
- Gartenmöbel könnten umkippen und sind daher stets zu fixieren.
- Kinder entdecken die Welt mit allen erdenklichen Sinnen. Gefährliche Substanzen wie Düngemittel sind für Kinder unzugänglich und stets in sicheren Behältern aufzubewahren.
- Diverse Spielgeräte bergen bei unsachgemäßer Konstruktion ein hohes Verletzungsrisiko. Beim Kauf ist stets auf eine vorhandene TÜV oder ein vergleichbares Sicherheitssiegel zu achten. Eine Schicht aus Sand oder Mulch, welche das Fundament verbirgt, sorgt für mehr Sicherheit im Falle eines Sturzes.
- Freiliegende Steckdosen im Garten sind mit einer Kindersicherung zu versehen.
- Kinder haben eine Affinität zu Wasser, können jedoch leider nicht schwimmen. Ein Teich birgt ein enormes Gefahrenpotential und sollte vorübergehend abgedeckt oder entfernt werden.
- Regentonnen sind mit einem Deckel zu verschließen.
- Einige Pflanzen im Garten können bei Verzehr Vergiftungen hervorrufen. Eine entsprechende Entfernung der giftigen Pflanzen im Bestand oder entsprechende Aufklärung der Kinder schafft Abhilfe.
Auswahl geeigneter Pflanzen
Liegt unser Augenmerk meist auf der Ästhetik, stellen Kinder andere Anforderungen an eine Gartenbepflanzung. Kinder entdecken den Garten mit sämtlichen Sinnen. Eine kindersichere Bepflanzung sorgt dafür, dass der Garten spannend bleibt und die Erfahrung nicht in einem Unfall resultiert.
Sehr aufregend sind Nutzpflanzen, die mit einem besonderen Geruchs- oder Geschmackserlebnis überraschen. Nutzpflanzen wie Gemüse oder Beerensträucher können die Eigeninitiative sowie das Interesse am Gärtnern bei Kindern fördern.
Besonders empfohlen sind einfach zu pflegende Pflanzen wie Gurken, Tomaten, Erdbeeren oder Basilikum und Minze. Auch bei der Pflege von Beerensträuchern oder Obstbäumen können Kinder helfen.
Interessant sind zudem sämtliche Gewächse, die ein besonders exotisches Aussehen besitzen oder interessant duften. Zu den spannenden Gewächsen gehört beispielsweise der Zierlauch mit seiner intensiv in Violett gefärbten Blüte und seinem intensiven Geruch.
Besonders gut eignen sich ebenso folgende Pflanzen:
- Zitronenmelisse: Guter Duft und essbare Blätter
- Thymian: Robust und gut riechend
- Petersilie: Küchenkraut mit gutem Geruch
- Portulak: Als kleine Nascherei
- Sonnenblume: Liefert essbare Samen
- Gänseblümchen: Nutzbar für Dekorationen
- Katzenminze: Lockt Bienen in den Garten
- Veilchen: Hübsche Dekoration
- Kamille: Als Tee verwendbar
- Ringelblume: Essbare Blüten
Sinnvolle Spielgeräte im Garten
Verschiedene Spielgeräte können als Abwechslung eine gute Bereicherung im Garten sein. Allerdings ist nicht jedes Gerät, welches man auf gängigen Spielplätzen findet, sinnvoll für den heimischen Garten. Grundsätzlich empfiehlt sich das Aufstellen von wartungsarmen Spielgeräten, die bei der Montage keine intensive Umgestaltung des Gartens fordern.
Zu den klassischen Ideen gehören etwa ein Sandkasten, der schnell errichtet ist und keinerlei Wartung bedarf. Statt eines herkömmlichen Sandkastens kann sich alternativ die Anschaffung einer Sandgrube lohnen. Die ausgehobene Grube lässt sich nach einigen Jahren unkompliziert in eine Feuerstelle oder einen kleinen Teich umwandeln.
Ganz klassisch hat sich auch die Schaukel bewährt. Anders als Wippen oder Rutschen sind sie auch für ältere Kinder noch interessant. Selbiges gilt für konventionelle Spielhäuschen, die keinerlei Mehrwert für Kinder bieten. Deutlich attraktiver ist ein selbst errichtetes Baumhaus, das ebenfalls für ältere Kinder noch seinen Reiz behält.
Unabhängig von der Art des Spielgeräts hat sich imprägniertes Holz als Material zum Bau bewährt. Mit der entsprechenden Pflege behält das Holz noch nach Jahren sein schönes Aussehen und fügt sich langfristig besser in den Garten ein als künstliche Alternativen.
Kreative Orte für Kinder
Je mehr ein Garten zu bieten hat, desto eher weckt er die Aufmerksamkeit von Kindern. Nutzpflanzen, Nischen und Hecken regen die Fantasie und Kreativität an und bieten ein größeres Potential zur Entfaltung als akribisch gepflegte Zierpflanzen und Blumenbeete.
Neben Sandgruben bieten etwa Wasserspiele eine interessante Spielmöglichkeit. Zwar geht von Teichen oder Regentonnen ein hohes Unfallrisiko aus, doch sind kleinere Wasserläufe völlig ungefährlich. Ebenfalls stellt ein kleiner Brunnen mit Pumpe, aus denen sich Kinder Wasser selbstständig zapfen können, eine tolle Spielmöglichkeit dar.
Damit sich Kinder richtig im Garten austoben können, sollte der Garten natürlich ausreichend Möglichkeiten zum Kraxeln, Springen und Schaukeln besitzen. Besonders eignen sich etwa Kletterbäume oder Balancierbalken sowie Gräben, Hügel oder Böschungen zum Spielen.
